Mit
selbstgebauten Schwimmflossen, Tauchgeräten und Kameragehäusen ...
Erinnerungen,
Lebensläufe, Dokumente - Anfänge des Sporttauchens in der
DDR
Klicken auf
Bilder mit Hyperlinks erlaubt eine größere Darstellung,
retour via Browserbutton "zurück"
2. erw. Auflage/Edition 2015, 180 Seiten mit ca. 210
Schwarz-Weiß-Abbildungen, Softcover mit farbigem Einband.
ISBN 978-3-937522-51-7, gebundener Ladenpreis € 17,80
Leseprobe: "Nachlese"
|
Inhalt |
Bestellung per E-Mail
|
nach unten
Ein Dutzend ehemaliger Sporttaucher -
fast alle Zeitzeugen - berichten u. a. auch über die Anfänge des
Sporttauchens in der ehemaligen DDR. Manche blieben diesem Hobby einem Leben
lang treu, bis schließlich nach Jahrzehnten das Leben selbst sagte: rien ne
va plus! Andere integrierten das Tauchen in berufliche Tätigkeiten,
versuchten Hobby und Vollkornbroterwerb in Übereinstimmung zu bringen.
Seinem Hobby nachzugehen und dafür noch Geld zu bekommen, wie schön! So
interessant wie unterschiedlich sich die Lebenswege aller Beteiligten
entfalteten, in einem ähneln sich die meisten Biografien: Irgendwie begann
fast immer alles mit Hans Hass, in der DDR spätestens ab 1954. Da lief
nämlich auch in unseren Lichtspielhäusern sein erster Spielfilm „Abenteuer
im Roten Meer“. Für mich war es das Schlüsselerlebnis, für andere, Ältere
vielleicht nur noch das Tüpfelchen auf dem „i“, oder dramatischer: der
Schlussstein in der Kathedrale! Heute sind fast alle über siebzig, aber in
ihren autobiografischen Erinnerungen weht manchmal immer noch der Geist
jener Anfänge ...
Inhalt
Vorbemerkungen • Eine
kleine Chronologie • W. Bucklitsch und K. Pfeifer: Über einen Unfall beim
Streckentauchen • Dieter Florian: Selbstbildnis mit Unterwasserkamera •
Friedrich Högner: Mein Taucherleben • Gerhard Kleinlein: Bezwungene Tiefen
• Hans-Jürgen Kramer: Wie ein Tauchklub entsteht • Martin
Krödel: Mit Helmtauchgerät und Medinixe auf Tour • Herbert Kucher: Mein Weg
zum Sporttaucher • Alfred Kupke: Lebensabschnitte … • Lok Wurzen:
Sportgemeinschaft Lokomotive Wurzen • Günter Netzel: Meine Jahre als
Sporttaucher • R. Rast und L. Strobel: 15 Jahre Berliner
Unterwasser-Fotowettkampf • Martin Rauschert: Mein Leben ist nur Hobby! •
Horst Redel: 1. Deutsche Meisterschaft im Tauchsportmehrkampf • Fritz
Reußrath: Notizen zu einem der Gründerväter • Sam Sauerländer: Tauchen und
Wettkämpfe • Peter Scharf: Nicht nur Sporttaucher… • Gerhard Steinert: Der
Beginn des Sporttauchens in der DDR • In der DDR verlegte Bücher für Taucher
• Das Gesetz und die Vorschrift • Norbert Gierschner: Auch das gab es in der
DDR… • Tauchen in der DDR - wie ich es sehe • Mein Werkverzeichnis 1962-1990
• Das Checklistenbuch • Im Verlag Norbert Gierschner • Einige Kurzbiografien
• Personenverzeichnis
Leseprobe: Nachlese
und etwas mehr
Gleich vorweg, es ist meine
Nachlese. Und sie ist weniger eine technisch-organisatorische Reminiszenz,
sondern es werden gesellschaftspolitische Betrachtungen mit einfließen.
Schließlich haben gelernte Ostler von den Oberen erfahren: Alles ist
Politik, beispielsweise auch Unterhaltungsmusik. Heintje und Heino wurden
schließlich vom Bundesnachrichtendienst oder anderen Klassenfeinden nur
erfunden, um die westdeutschen Arbeiter vom Klassenkampf abzuhalten! Na ja,
so hieß es. Ganz zu schweigen von den Beatles mit ihrer Yeah, Yeah-Musik!
Also: Andere können alles ganz anders sehen. Wer 40 Jahre lang mit Wörtern
die gerechte Sache und den Sieg des Sozialismus verteidigt hat - ob
ernsthaft oder nur eventueller Vorteile halber - wird sich heute nicht gerne
eingestehen, dass er sich wenigstens teilweise geirrt haben könnte oder dass
es ihm gar mehr um Vorteile, als um „die Sache selbst“ gegangen sei. Also
ich jedenfalls - mit dem Vorbehalt möglicher Irrtümer - sehe den Lauf
unserer Jahrzehnte der DDR-Tauchgeschichte so:
Abgesehen von den auslösenden Faktoren
(Beebes Schilderungen, Hans Hass’ Abenteuer im Roten Meer 1954, Cousteaus
Schweigende Welt 1956 etc.) begannen die meisten alten Taucherfreaks
entsprechend dem Vorbild der damaligen Pioniere und den natürlichen
Instinkten junger Männer - schon seit grauer Vorzeit - mit der
Unterwasserjagd. Was sollte man denn auch schon anderes unter Wasser tun,
nachdem die erste Begeisterung über das Schweben und Schauen ein wenig
abgeebbt war?
Dann, so Mitte bis Ende der fünfziger
Jahre, begannen wir uns mehr mit der Ausrüstung und Technik zu beschäftigen.
Wie sich vor dem kalten Wasser schützen, woher bekam man ein Tauchgerät? Und
dann die variationsreichen faszinierenden Möglichkeiten der
Unterwasserfotografie. Wie ließ sich so eine Kleinbildkamera wasserdicht
einbauen? Also wirklich wasserdicht! Technik pur verknüpft mit dem Erlebnis
Natur!
Aber jeder Sportart immanent ist auch die
Möglichkeit zu Leistungsvergleichen. Und schon früh bezog die GST in ihre
martialischen Wettkampfmodelle die Mitglieder der Tauchsportsektionen mit
ein. 1959 erweiterte sie erstmals die Ausschreibung für die VII. Deutschen
Meisterschaften der GST im Seesportmehrkampf auf den Tauchsport, um den
„Deutscher Meister im Tauchsportmehrkampf 1959“ zu küren. Disziplinen wie
Schlauchbootlandeübungen, Handgranaten(Keulen)zielwurf und Schießen hatten
zwar eigentlich nichts mit dem Tauchsport zu schaffen, waren aber der
vormilitärischen Aufgabenstellung der GST geschuldet. Und der Wettkampfsport
erlangte im Rahmen der GST bald auch höchste Priorität.
nach oben
nach unten
So Anfang der sechziger Jahre, begann
sich folglich die Taucherszene aufzuspalten. Die einen
waren mehr
Naturfreunde, Unterwasserfotografen, auf jeden Fall Individualisten, die
alleine oder mit einem Kumpel zum Tauchen hinaus an die vielen schönen
Gewässer unserer Heimat zogen. Die freien oder auch die wilden Taucher! Frei
von jeder festen Organisationsstruktur, die nur ihre Individualität
behindert hätte. Wenn man das Laichen der Stichlinge beobachten und
fotografieren wollte, fuhr man mit dem Fahrrad oder Motorrad hinaus zu
seinem Geheimtipp und tat dies eben. Pressluftflasche und Rucksack auf dem
Fahrradgepäckträger waren zwar eine ganz schön wacklige Sache, weiß ich aus
eigener Erfahrung, aber es ging! Wozu brauchte es da noch die Genehmigung
samt einem Sektionsleiter?
nach oben
Nun ist es aber so, dass die Mehrheit von
uns Deutschen Vereinsmeier sind. Ich glaube nicht, dass es in irgendeinem
anderen Land so viele Vereine gibt wie in Deutschland. Also begannen sich
andere Taucher in Gruppen zusammenzuschließen, um ihr Hobby mit anderen zu
teilen. Das hatte auch materielle Vorteile. Träger dieser Vereine wurden
Betriebe, Kulturbund, FDJ und eben auch die GST. Und das ausgemusterte Auto
eines Betriebes war halt leichter dienstbar zu machen als einen eigenen PKW
anzuschaffen! Und so entstanden beispielsweise in Berlin die Tauchgruppen um
Fritz Reusrath bei der FDJ, andere beim Kulturbund, bei der Akademie der
Wissenschaften oder gar bei der Kommunalen Wohnungsverwaltung.
Aber mit der GST war das so eine Sache.
„Hobby-Tauchen“ ist dort eigentlich nicht so vorgesehen gewesen. Die
Kreisvorstände der GST erhielten auch Anweisungen zur sozialistischen
Wehrerziehung im Tauchsport. Und die Tauchgruppen (hier ein Beispiel aus
Leipzig) erstatteten ihren Kreisvorständen auch brav Bericht.
„Januar - je Ausbildungsgruppe einmal wöchentlich Fachausbildung lt.
Plan.
Februar - w.o. für die B- und
C-Gruppe (C-Gruppe sind Ausbilder und Funktionäre), ein Eistauchen in
Ammelshain.
März - wie Januar und
vormilitärische Ausbildung lt. Plan; Abnahme der B-Prüfung.“
Der Redaktion des Poseidon ging der Sache einmal nach und fand - nichts als
heiße Luft! Prompt gelobte der Kreisvorstand Besserung: „Der KV wird Mittel
und Wege suchen, den Tauchsportlern zu helfen und neue Methoden zur
Durchführung der vormilitärischen Ausbildung zu finden.“ 1)
nach oben
nach unten
1965 war Schluss mit der Individualität
und privaten Vereinsmeierei, die gewiss den Sicherheitsorganen schon immer
ein Dorn im Auge gewesen sein musste. Diese Gruppen ließen sich, wie auch
die Individualisten, nicht so leicht kontrollieren. Und da nach 1961 das
Tauchgerät auch bei Republikfluchten eingesetzt wurde, natürlich nur von
Ganoven und Klassenfeinden, wurde das Gesetz zur „Förderung des Tauchsports“
erlassen, ausführlicher erörtert im Kapitel 5 „Das Gesetz und die
Vorschriften“.
Die Einen gaben das Gerätetauchen nun
ganz auf oder tauchten mehr oder minder heimlich. Die Mehrheit aber trat
wohl oder übel (oder auch leichten Herzens) in die GST ein und suchte da
ihre Betätigungsfelder, ihre Freiräume oder Karrieren. Und für Leute, die im
Tauchen vor allem eine rein sportliche Herausforderung sahen, gab es ohnehin
keine Alternative zur Mitgliedschaft in der GST und dem hier wohlwollend
geförderten Wettkampfsport mit ihren wichtigsten Disziplinen
Flossenschwimmen und Orientierungstauchen!
Ende der sechziger Jahre, nach dem Gesetz
zur „Förderung des Tauchsports“, wandelte sich meines Erachtens ein wenig
das relativ ungetrübte Zusammensein von Sportfreunden. Der eine oder andere
Tauchsportler wollte Karriere machen, also in der Leitungsstruktur
aufsteigen oder gar hauptberuflich Funktionär im Tauchsport werden. Das ging
eventuell durch herausragende Leistungen. Aber die allein freilich nutzten
nicht viel, es gehörte auch dazu eine wortmächtig vorgetragene ideologische
Aufrüstung. Man musste darstellen können, dass man der Beste im Kampf um den
gesetzmäßigen Sieg des Sozialismus war. Denn der Sozialismus war von Feinden
umzingelt, Äußeren und wohl mehr noch von Inneren. Also äußerte man denn
seine Lobpreisungen oder Bedenken, wo immer es sich anbot. Das ging
beispielsweise als Sektionsleiter mit einem Schreiben an die entsprechenden
Vorgesetzten so: „Hier könnte die Skala der Vermutungen bis zu
Spionagehandlungen des Gierschner reichen. Aus diesen undurchsichtigen
Manipulationen, die dieser Taucher nicht nur mit seinen Bundeswehrkontakten
beging, sondern die auch in den uns und unserem Staat gegenüber negierenden
Artikeln, die von ihm verfasst wurden, zum Ausdruck kommen, gibt es für mich
nur eine Konsequenz. Diese brachte ich in dem Vorschlag auf Ausschluss aus
der GST dar.“2) Die erwähnten Bundeswehrkontakte bezogen sich
übrigens auf einen Briefwechsel mit dem Marinearzt Dr. Klaus Seemann und
betrafen die Erörterung meines Artikels „Tauchen und Fliegen“!3)
Aber ich wurde doch nicht ausgeschlossen. War eigentlich noch Glück.
Anderthalb Jahrzehnte später hätte durch den eigens gegen die Anbahnung von
Westkontakten geschaffenen neuen Paragraphen im Gesetzbuch der DDR wegen
feindlicher Verbindungsaufnahme Gefängnis drohen können!4) Oder,
andere Beispiele aus Berlin (hier war wohl alles noch einen Zahn schärfer
als im Rest der Republik, aber dafür hatten wir ja auch „Spee“ - und die
sächsisch-thüringischen Funktionäre!5) Man gab entsprechende
Meldungen „nach oben“ weiter, um zu dokumentieren, wie sehr man doch um die
Sache des Sozialismus bemüht sei. Die Fehlgeleiteten wurden dann in die
Bezirksvorstände vorgeladen oder gar in die GST-Zentrale, um sie dort
anzuhören, abzukanzeln und zu verwarnen. Ich übrigens zweimal! Oder es wurde
gar versucht, juristisch gegen jene Kameraden vorgehen zu lassen, die sich
nicht an das Gesetz zur „Förderung des Tauchsports“ gehalten hatten.
Nun ja, und alles musste zu Ehren eines
Jahrestages, Parteitages, Jubiläums, Kongresses, einer hochrangigen
sozialistischen Persönlichkeit oder was auch immer Klassenbewusstem
geschehen. Die Verpflichtung zu …, der Kampf um …, mit der Bereitschaft zum
… wurden häufige Textelemente. Man braucht nur einen beliebigen Jahrgang
unserer Tauchsportzeitschrift Poseidon aufzuschlagen, um erstaunt
festzustellen, um und für was da früher alles gekämpft wurde. Und man ging
nicht mehr einfach so tauchen, sondern erfüllte wenigstens einen
Tauchausbildungsauftrag! Vielleicht war es in anderen Bezirken anders und
vermutlich „tobte in Berlin der Klassenkampf“ besonders heftig. Auch
verzeihe man mir, wenn ich meine Erfahrungen vielleicht zu sehr
verallgemeinere.
nach oben
nach unten
Einer der Freiräume jenseits der
Ausbildungs- und Wettkampfbahnen waren die technisch-ästhetischen
Wettbewerbe wie die um die schönsten Unterwasser-Fotografien. Diese
veranstaltete bald jeder Kreis- und Bezirksverband. Besonders bekannt wurde
ab 1972 der Kleinbildwettbewerb des TC Manta, organisiert vor allem von
Dietmar Steinbach und ab 1975 der von Jochen Wagner und Otmar Richter
„erfundene“ Berliner UW-Fotowettkampf.
Spätestens in den achtziger Jahren hatte
sich dann im gemeinen Tauchervolk eine gewisse Lässigkeit im Umgang mit den
geforderten Vorschriften, sprachlichen Floskeln und Parolen herausgebildet.
Zumal auch die Bildung von Interessengruppen wie Unterwasserfotografie
innerhalb der Tauchsportverbände geduldet bis gefördert wurde. Offiziell
ging es immer noch vorrangig um die Vorbereitung zum Ehrendienst in der
Nationalen Volksarmee zum einen und zum anderen durch die intensivierte
Ausweitung des Wettkampfsportes um internationale Anerkennung.
Funktionärsanwärter hatten ihre Posten erobert, die nun bloß noch mit
markigen Reden verteidigt werden mussten. Alles war verteilt und geregelt.
Nur hier und da ein Nachrücker, eine Beförderung. Und wenn plötzlich ein
NVA-General mit Nulltaucherahnung zwecks Altersversorgung auf einen
Taucherchefposten der GST wechselte, nahm man das mit wissendem Schmunzeln
zur Kenntnis. Das war eben so. Die nicht nur heute hohl klingenden Phrasen
sausten ohne großen Nachhall zu einem Ohr hinein und zum anderen wieder
hinaus. Vorschriften wurden ignoriert oder umgangen. Oder wenn es in den
Kram passte, auch eingehalten. Abgerechnet wurde stets auf dem allseits
geduldigen Papier.
Die auf Wettkampf spezialisierten
Tauchersportler und der ganze Tross dazu wie Trainer, Betreuer, Techniker,
Organisatoren, Kampfrichter usw. kämpften ebenfalls, aber um Anerkennung,
Siege und Titel - und nicht selten mit Hoffnungen auf Auslandsreisen. Einige
auch selbstlos und nur um die Aufgabe, um des Sportes willen. Muss
gerechterweise hinzugefügt werden.
Und wir, die Nichtwettkämpfer, die „Fischelbegucker“
mit Null-Bock, die schnellsten Flossenschwimmer der Welt zu sein? Denen eine
wasserdichte Kamera, ein gelungenes Fischporträt, ein interessanter
Tauchgang vielleicht wichtiger war, als ein Tor unter Wasser in kürzerer
Zeit gefunden zu haben? Wir halfen manchmal ebenfalls den Wettkämpfern und
ließen uns ansonsten von der Republik (wir bezahlten sie ja schließlich)
auch gerne mal selbst so manch schöne Stunde am und unter Wasser
finanzieren. Und das ist es, an was wir ehemaligen Sporttaucher aus dem
Osten uns besonders gern erinnern: viele schöne Taucherlebnisse. Hans Hass
und der Republik sei Dank!
nach oben
nach unten
P. S.
Billige Polemik, mag ein verdienter Veteran des Volkes, ein alter
Klassenkämpfer, ein Hardliner von gestern (die Begriffe sind je nach
Anschauung austauschbar) wohl da und dort denken. Jaja, ich weiß, ich bin
nachtragend und Ironie ist die Waffe der Schwachen. Es kann auch sein, dass
eine gewisse persönliche Betroffenheit die Nachlese etwas trübte. Aber, um
am Ende noch einmal etwas Klassisches zu verwenden, frei nach dem nicht
belegten Luther-Zitat: So schreib’ ich nun, ich kann nicht anders …
_______________________________________________
1) Neue Wege suchen! Poseidon (1963) 4, 14-15.
2) Aus einem Aktenvermerk vom 1.11.1967, gefunden in der Behörde zur
Aufarbeitung der Stasi-Unterlagen.
3) Gierschner,
N.: Tauchen und Fliegen. Delphin 14 (1967) 10, 8/9 / 15 (1968) 2, 10/11.
4) Der §
219 („Ungesetzliche Verbindungsaufnahme“) wurde genutzt, Kontakte in nicht
sozialistische Staaten (insbesondere zu den Ostbüros von Parteien in der
Bundesrepublik Deutschland) zu verfolgen. Konkret war unter Strafe gestellt:
„1. wer Nachrichten, die geeignet sind, den Interessen der DDR zu schaden,
im Ausland verbreitet oder verbreiten lässt oder zu diesem Zweck
Aufzeichnungen herstellt oder herstellen lässt, 2. wer Schriften,
Manuskripte oder andere Materialien, die geeignet sind, den Interessen der
DDR zu schaden, unter Umgehung von Rechtsvorschriften an Organisationen,
Einrichtungen oder Personen im Ausland übergibt oder übergeben lässt“. Auch
der § 245 („Geheimnisverrat“) hatte eine vergleichbare Funktion. Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Strafgesetzbuch_(DDR).
5) Ein zeitweilig nur in den Berliner Kaufhallen erhältliches
Vollwaschmittel, begehrtes Beutegut von Berlinbesuchern. Und klar, die
begehrtesten Neubauwohnungen jener Jahre bezogen zuerst die vielen nach
Berlin geholten Mitarbeiter diverser stattlicher Institutionen - und die
kamen vor allem aus den südlichen Regionen der Republik!
|